Oralchirurgie

Was ist das? +

Spongiöser (schwammiger) menschlichen Knochen in 5-facher Vergrößerung. Knochengewebe ist entweder kompakt oder spongiös. Spongiosa ist durch eine wabenförmige Anordnung von Trabekeln gekennzeichnet. Diese Strukturen tragen zur Stützung und Festigkeit bei.

Alles im Mund

Die Wechselwirkung zwischen Mundgesundheit und Allgemeingesundheit ist komplex und wechselseitig. Erkrankungen im Mund können auf andere Bereiche des Körpers übergreifen und umgekehrt: Körperliche Erkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten können oraler Symptome auslösen. Manche Krankheiten können wir schon im frühen Stadium durch Veränderungen der Mundhöhle erkennen. Auf chirurgischem Gebiet unterstützen wir Ihren zahnärztlichen Behandler mit einem umfangreichen Spektrum auf dem Gebiet der Diagnostik sowie bei der schmerzfreien chirurgischen Versorgung von Erkrankungen, Verletzungen oder Fehlstellungen im Bereich von Zähnen, Kiefer, Zahnfleisch und Mundschleimhaut. 

Auf dieser Seite möchten wir Sie mit unserem Behandlungsspektrum vertraut machen. Es sind erste Informationen, die nicht annähernd eine persönliche Beratung ersetzen können. Gerade in der Oralchirurgie ist die Zusammenarbeit mit Ihrem behandelnden Zahnarzt, aber auch Ihrem Kieferorthopäden, dem Kinderarzt und anderen Spezialisten sehr wichtig. Eine offene Kommunikation und aufeinander abgestimmte Behandlungspläne sind wichtig für den erfolgreichen Verlauf Ihrer Therapie.

Freilegung von verlagerten Zähnen

Wenn Zähne sich quer stellen

Wenn es einem nachwachsenden Zahn nicht gelingt, sich aus dem Kieferknochen herauszuschieben, spricht man von einem retinierten Zahn. Neben den Weisheitszähnen können mitunter auch andere Zähne betroffen sein. Die Gründe dafür sind verschieden, eventuell ist die Durchbruchsrichtung schräg, ein Milchzahn musste vorzeitig entfernt werden und die Knochendecke hat sich wieder geschlossen oder der Zahn sitzt einfach an der falschen Stelle im Kiefer. Ein Röntgenbild gibt Aufschluss darüber, ob der verlagerte Zahn andere Zähne gefährdet und entfernt werden muss. Das ist jedoch nur selten erforderlich. In den häufigsten Fällen ist es möglich, Ihren Zahn zu retten und kontrolliert in die Zahnreihe einzuordnen. Dabei wird ein Brackett mit einem Kettchen am Zahn befestigt, so dass dieser dann mit kontrolliertem Zug in die Lücke eingeordnet werden kann.

Die MKG-Chirurgie im PraxisZentrum Büdingen unterstützt Ihren Zahnarzt mit DVT-Diagnostik und legt den Zahn für die weitere Behandlung frei: minimalinvasiv und schmerzfrei, auf Wunsch in Sedierung (Dämmerschlaf) oder in Vollnarkose.

Einsatz von Mini-Pins

Kleines Schräubchen mit großer Wirkung

Wenn es darum geht, Zähne im Verlauf einer kieferorthopädischen Behandlung in Reih und Glied zu bringen, können kleine Minischrauben im Kieferknochen viel bewirken. Es bedarf nämlich einiger Kraft, um beispielsweise die Position eines großen Backenzahns zu korrigieren und ihn in die richtige Position zu „ziehen“. Die Befestigung an einem kleineren Backenzahn könnte auch diesen in Bewegung versetzen – keine gute Idee. 

Ein Mini-Pin kann die Lösung sein. Eine winzige Schraube, temporär im Kiefer verankert, dient als Fixierpunkt für den großen Backenzahn. Das Einbringen der Mini-Pins ist ein sehr kleiner Eingriff, der nur wenige Minuten dauert und die kieferorthopädische Behandlung um mehrere Wochen verkürzen kann. Die MKG-Chirurgie im PraxisZentrum Büdingen unterstützt Ihren Kieferorthopäden mit dieser Leistung bei jugendlichen und erwachsenen Patientinnen und Patienten.

Mikroskopische Wurzelspitzenresektion (WSR)

Gezielte Intervention bei entzündeten Zahnwurzeln

Eine Wurzelspitzenresektion (WSR) ist häufig die letzte Chance, einen durch Entzündung geschädigten Zahn zu erhalten. Vor dem chirurgischen Eingriff ist es wichtig zu prüfen, ob der Zahn überhaupt erhaltenswürdig ist. In dieser Phase unterstützen wir Ihren Zahnarzt mit moderner Diagnostik. Unser 3D-Röntgengerät (DVT) macht es möglich, die Ausgangssituation genau analysieren: Wie verlaufen die Wurzelkanäle, wurden bei einer vorangegangenen Zahnwurzelkanalbehandlung alle gefunden und abgefüllt, wo befindet sich der Entzündungsherd, liegt eventuell eine Fraktur der Zahnwurzel vor? Ist die Prognose vielversprechend, kann die WSR Ihren Zahn noch viele Jahre erhalten.

Im Unterschied zur Wurzelkanalbehandlung, bei der ein Zahn von innen behandelt wird, gelangt der Behandler bei der WSR von außen zu den entzündeten Strukturen. Das Zahnfleisch wird ein kleines Stück geöffnet, die Wurzelspitze gekappt, der Krankheitsherd entfernt und die Wurzel von unten mit einem speziellen Zement gefüllt. Der Einsatz unseres OP-Mikroskops macht es möglich, mit Vergrößerung in den Behandlungsbereich hinein zu zoomen und die Anatomie der Wurzelspitze im Detail sichtbar zu machen. Für Sie bedeutet das mehr Präzision, einen schonenden Eingriff, schnellere Heilung und langfristig bessere Erfolgsaussichten für den Zahnerhalt. Wenn Sie wünschen, versetzen wir Sie während des kleinen Eingriffs in einen angenehmen Dämmerschlaf (Sedierung). 

Entfernung von Zysten

Unerwünschte Hohlräume in Knochen- und Weichgewebe beseitigen

Zysten sind Hohlräume im Gewebe, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Sie können im ganzen Körper vorkommen, in Knochen, aber auch im Weichgewebe. Meist sind sie gutartig und bleiben lange unerkannt, weil sie keine Schwierigkeiten bereiten. Wenn die Gebilde aber einmal entdeckt wurden, müssen sie behandelt werden, um ihre weitere Ausdehnung im gesunden Gewebe zu verhindern und Knochendefekte zu vermeiden. Je nach Indikation kommen verschieden Verfahren zum Einsatz.

Der Eingriff ist für Sie völlig schmerzfrei, er kann in örtlicher Betäubung oder auf Wunsch in Sedierung (Dämmerschlaf) bzw. in Vollnarkose erfolgen. Ist der Kiefer bereits geschädigt, findet oft im selben Termin ein Aufbau des Knochens mit körpereigenem Knochen statt. Eine Eigenbluttherapie (PRF) kann die Wundheilung zusätzlich verbessern.

Chirurgische Behandlung der Parodontitis

Der letzte Schliff gegen unerwünschte Keime

Die Tatsache, dass Ihre Zähne fest im Kiefer sitzen, ist dem sogenannten Zahnhalteapparat zu verdanken. Er besteht aus verschiedenen Gewebestrukturen, zu denen neben Knochen- auch Bindegewebe, Kollagenfasern und Mineralien gehören. Der einzig sichtbare Teil dieses Apparates ist das Zahnfleisch, das Ihre Zähne wie ein Kragen fest umschließt. 

Erkrankt dieses System, spricht man von einer Parodontitis – eine Krankheit, die mit der Zeit dazu führen kann, dass sich Ihre Zähne lockern. Die häufigste Ursache hierfür ist Plaque – ein bakterieller Zahnbelag. Ihr Zahnarzt wird in diesem Fall eine mehrstufige systematisch Behandlung planen mit dem Ziel, schädliche Bakterien abzutöten und die Mundflora insgesamt zu verbessern. 

Wir Chirurgen kommen ins Spiel, wenn die Entzündung trotz dieser Therapie weiter besteht und bereits tiefe Zahnfleischtaschen vorhanden sind. Ein kleiner Schnitt öffnet das Zahnfleisch gewebeschonend. Mit feinen Instrumenten wird die nun sichtbare Zahnwurzel gereinigt, minimale Krater und Nischen werden abgetragen. Die so geglättete Oberfläche bietet Bakterien weniger Angriffspunkte. Für den nachhaltigen Erfolg der Behandlung ist eine anschließende konsequente Mundhygiene essenziell. Wir geben Ihnen entsprechende Tipps und Ihr Zahnarzt wird Sie auf diesem Weg begleiten. 

Auch in schweren Fällen, wenn die Parodontitis bereits große Teil des Zahnhalteapparates und auch Teile des Kieferknochens zerstört hat, gibt es noch Hoffnung. Diverse Therapien, wie z.B. ein Wiederaufbau des Knochens oder das Einbringen von Wachstumsmitteln fördern die Regeneration und Heilung des zerstörten Gewebes. Wenn freiliegende Zahnhälse die Ästhetik beeinträchtigen, besteht im Zuge der chirurgischen Behandlung der Parodontitis die Möglichkeit, den harmonischen Verlauf des Zahnfleisches wiederherzustellen (Rezessionsdeckung, siehe auch ästhetische Zahnfleischkorrektur).

Operation der Kieferhöhle

Konflikte zwischen Kieferhöhlen und Zahnwurzelspitzen lösen

Druckgefühl und Schmerzen in der Kieferhöhle sind eine unangenehme Sache. Eine Sinusitis (Kieferhöhlenentzündung) kann von der Nase (rhinogen) oder von den Zähnen (dentogen) ausgehen. Manchmal ist es gar nicht so leicht, einen klaren Trennstrich zu ziehen. Um den Beschwerden auf den Grund zu gehen und geeignete therapeutische Maßnahmen zu ergreifen, ist die Zusammenarbeit von HNO-Arzt, Zahnarzt und MKG-Chirurg sinnvoll und zielführend. Geht die Entzündung von den Zähnen aus, sind Sie bei Ihrem Zahnarzt goldrichtig, da zunächst die zugrundeliegende Zahnproblematik beseitigt werden muss. Ursachen können z.B. entzündete Zahnwurzelspitzen, ein entzündetes Zahnimplantat, Zysten im Oberkiefer oder tiefe Zahnfleischtaschen sein. Über längere Zeit unbehandelt können diese Entzündungen den dünnen Oberkieferknochen auflösen und Keimen aus der Mundhöhle den Weg in die Kieferhöhle frei machen. 

Bei der MKG-Chirurgie im PraxisZentrum Büdingen kann die Revision der Kieferhöhle mit dem Entfernen eines Zahnes oder eines entzündeten Implantats einhergehen. Durch eine minimale Öffnung tragen wir krankhaftes Gewebe ab und spülen die Kieferhöhle anschließen mit desinfizierenden Lösungen. Die zwischen Mundhöhle und Kieferhöhle entstandene Öffnungen wird durch einen Schleimhautlappen wieder verschlossen. Sie werden erleichtert sein, den Entzündungsherd los zu sein und bald spüren, wie sich Ihr Wohlbefinden verbessert. 

Mundschleimhaut- und Kieferveränderungen behandeln

Gut- und bösartig unterscheiden

Gesunde Mundschleimhaut ist rosa und mit Speichel benetzt. Krankhafte Veränderungen können sich beispielsweise durch wunde Stellen, Verfärbungen, Verhärtungen oder eine Zunahme des Gewebes bemerkbar machen. Ist das der Fall, muss schnell gehandelt werden. Handelt es sich bei der Veränderung um die Vorstufe eines Mundhöhlenkarzinoms, kann eine frühe Diagnose und Therapie erheblich dazu beitragen, die Ausbreitung zu stoppen und ein Übergreifen auf andere Organe zu verhindern. Zögern Sie also nicht, Ihren Zahnarzt oder MKG-Chirurgen aufzusuchen. 

Glücklicherweise sind bösartige Tumoren im Mundraum selten. Um Gewissheit zu bekommen, entnehmen wir bei örtlicher Betäubung eine kleine Probe des veränderten Gewebes und senden es zur pathologischen Untersuchung. Durch unser interdisziplinäres Netzwerk und die Zusammenarbeit mit spezialisierten Fachabteilungen von Universitätskliniken können wir Ihnen innerhalb von wenigen Tagen nach dem Befund eine zielgerichtete Therapie vorschlagen.

Lippen- und Zungenbändchen korrigieren

Wenn es zu kurz oder zu straff ist

Die Lippenbändchen befinden sich zwischen Lippen und Zahnfleisch, mittig am Ober- und Unterkiefer. Mit der Zunge sind sie die winzigen Häutchen oberhalb bzw. unterhalb der Schneidezähne gut zu ertasten. Ist das Bändchen zu stark ausgeprägt, entstehen Zugkräfte, die dazu führen können, dass zwischen den Schneidezähnen eine Lücke entsteht. Der ästhetische Eindruck ist aber nur ein Aspekt. Wenn infolge eines zu kurzen Lippenbändchens die Sprachentwicklung und das Kauen beeinträchtigt werden oder gar die Gefahr besteht, dass sich das Zahnfleisch durch die kontinuierliche Krafteinwirkung zurückzieht, kann ein kleiner operativer Eingriff nach dem ersten Zahnwechsel das Bändchen in Form bringen und spätere Beeinträchtigungen verhindern. 

Auch das Zungenbändchen kann Schwierigkeiten bereiten, wenn es zu kurz oder zu breit ist. Es befindet sich unter der Zunge und spannt sich, wenn man die Zungenspitze in Richtung des Rachens bewegt. Ist es zu kurz, kann die Beweglichkeit der Zunge eingeschränkt sein, was schon bei Säuglingen zu einer Beeinträchtigung der Nahrungsaufnahme und Problemen beim Stillen führen kann. Auch zur Vermeidung spätere Sprachstörungen kann der Kinderarzt die kleine Korrektur im frühen Kindesalter empfehlen. 

Für Kinder haben wir bei der im PraxisZentrum Büdingen ein ganz großes Herz! Es ist uns sehr wichtig, dass unsere kleinen Patientinnen und Patienten Zeit Ihres Lebens frei von Angst in eine (Zahn)Arztpraxis gehen. Zur Vermeidung von traumatischen Erfahrungen bieten wir nahezu alle Behandlungen in Vollnarkose oder im Dämmerschlaf an. Wir stimmen mit Ihnen ganz genau ab, welche Behandlungen nötig und sinnvoll sind. Ihren Zahnarzt und den Kinderarzt beziehen wir in diese enge Abstimmung ein.

Ästhetische Zahnfleischkorrektur

Rosig, harmonisch und fest am Zahn

Ein schönes Lachen besticht durch perfekte „Rot-Weiß-Ästhetik“ mit weißen Zähnen und gesunden, gleichmäßig geformten Zahnfleischbögen. Liegt das Zahnfleisch fest am Zahn an, hindert es Bakterien daran, zu den Wurzeln, in den Kiefer und eventuell weiter in den Organismus vorzudringen. Ästhetische Zahnfleischkorrekturen zielt darauf ab, Defekte des Zahnfleisches und der darunter liegenden Strukturen zu korrigieren und den harmonischen Verlauf der „Zahnfleisch-Girlande“ wiederherzustellen.

Bei der MKG-Chirurgie im PraxisZentrum Büdingen können wir Ihnen mit verschiedenen mikroinvasiven Verfahren dabei helfen, ein ausgeglichenes ästhetisches Gesamtbild von Zähnen, Lippen und Zahnfleisch herzustellen. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn sich infolge von Knirschen oder falschem Zähneputzen Ihr Zahnfleisch zurückgezogen hat. Besonders im Frontzahnbereich werden die langen, freiliegenden Zahnhälse ästhetisch als störend empfunden. Zudem kann der Genuss von heißen, kalten, süßen oder sauren Speisen und Getränken ein unangenehmes Ziehen hervorrufen. Durch minimalinvasive chirurgische Verfahren können wir die freiliegenden Zahnhälse mit körpereigenem Gewebe wieder bedecken. Chirurgische Korrekturen sind auch möglich, wenn zu viel Zahnfleisch vorhanden bzw. ungleichmäßig verteilt ist. Vielleicht empfinden Sie es auch als störend, wenn Sie beim Lachen zu viel Zahnfleisch zeigen und die Zähne dadurch klein wirken? Sprechen Sie uns bitte an. Wir beraten Sie gerne.

Speichelsteine entfernen

Beseitigen, was fehl am Platz ist

Sie werden sich wahrscheinlich fragen, wie es möglich ist, dass sich aus flüssigem Speichel ein Stein entwickelt. Die Ursachen können in einer zu niedrige Trinkmenge liegen oder in anderen Erkrankungen, die zu einer Verdickung des Speichels führen. Aus den mineralischen Bestandteilen des Speichels können sich dann millimeter- bis zentimetergroße Steine bilden und eine der Speicheldrüsen verstopfen. Meist treten erst in diesem Stadium Beschwerden, wie Schmerzen, Schwellungen, Rötungen, Fieber oder eine Entzündung der Ohr- oder Mundbodenspeicheldrüsen auf.

Ob den Beschwerden ein Speichelstein zugrunde liegt, können wir oft schon durch Tasten ermitteln. Gewissheit gibt eine 3D-Bildgebung, bei einem Radiologen. Je nach Lage des Steins ist eine ambulante Entfernung im PraxisZentrum Büdingen oder im Rahmen eines stationären Aufenthalts möglich. Wir beraten Sie gerne.